Jeff-Foster-Raum  - Ansicht mit Filmleinwand, Fotos und  Foster-Zitaten - © Sasssigurd Jeff-Foster-Raum  - Rückseite mit Garderobeninstallation, Bienenwachskopf und Stuhl - © Sasssigurd Jeff-Foster-Raum  - Ansicht mit Filmleinwand, Fotos und Foster-Zitaten - © Sasssigurd
Jeff-Foster-Raum - Detailansichten Bienenwachskof mit Garderobe und Stuhl - Weinstöcke - © Sasssigurd Jeff-Foster-Raum - Detailansicht Garderobe - © Sasssigurd Jeff-Foster-Raum - Detailansicht Honigtopf - © Sasssigurd

Der Jeff-Foster-Raum

2011 stieß ich auf das Buch "Eine außergewöhnliche Abwesenheit" von Jeff Foster. Er beschreibt darin, wie er zum ersten Mal bewusst einen Stuhl wahrnahm und damit den Zugang zu dem fand, was unser Sein ausmacht ohne die Konzepte, die wir uns von uns selbst und unserer Wirklichkeit machen.

Er beschreibt den Moment, in dem der Verstand darauf verwendet wird, seine eigene Rolle zu durchschauen und die angewöhnte Ich-Definition außer Kraft zu setzen, als einen Moment der Verbundenheit mit allem - als Erfahrung, nach Hause zu kommen und damit als Ende der Suche. Soviel zum gedanklichen Hintergrund der Rauminstallation, wie sie in der Braunschweiger Ausstellung realisiert wurde.

Hauptelemente der Installation sind das Summen von Bienen, der Geruch von Bienenwachs und Honig und ein Stuhl, der dazu einlädt, sich auf die Angebote der Rauminstallation einzulassen. Der Stuhl ist ausgerichtet auf eine wandfüllende Leinwand an der Stirnfläche des Raums, auf der ein zehnminütiger Film zu sehen ist (als Schleife wiederholt). So wie der gesamte Raum fast nahezu weiß ist, erscheint auch im Film eine weiße Figur auf weißer Leinwand. Sie löst sich aus dem völligen Weiß zu einer unscharf gehaltenen Person, die zunächst auf einem weißen Quader en face sitzt, bis sie sich in realer Zeitlupenbewegung erhebt, zur Seite gewendet nach rechts die Leinwand verlässt, um sie später wieder von links zu betreten.

Begleitet wird der Ablauf durch über die Leinwand fliegende Bienen. Sie bilden ein lebendes Notenbild für Formationen und Zeitintervalle von Einzelflügen, von Pausen, Zweier- und Dreierformationen bis hin zu einem Ensemble, das wie ein sich verdichtendes und wieder auflösendes Bienenballett tanzt. Vier Tafeln mit Zitaten von J.Foster unter der Filmwand sind vom Stuhl aus zu lesen.

Rechts und links sind die zur Leinwand führenden Wände mit jeweils drei fast lebensgroßen Schwarzweiß-Fotos eines fast unbekleideten jungen Mannes behängt. Korrespondierend dazu befindet sich an der Rückwand des Raumes eine Garderobe, an der weiße Kleidungsstücke aufgehängt sind. Auf der Hutablage der Garderobe steht ein aus Bienen-Wachs geformter Kopf, durch den wie ein Reinigungsprozess Honig hindurchläuft und unten heraus in einen Tontopf am Fuß der Garderobe tropft. Imkerrahmen mit dunklem Bienenwachswaben, hinter dem honiggelben Kopf aufgestellt, verbreiten wie dieser und der Honig ihren typischen Bienen-Geruch. Im unteren Bereich der Garderobe finden zudem Beamer, Verstärker, Verkabelung und Lautsprecher ihren Platz.